Norwegen im Defender
REISETAGEBUCH
TOP-ZIELE
1. Verdens Ende
2. Über Brekkesto ans Südkap
3. Brufjell Potholes Flekkefjord
4. Kjeragbolten
5. Preikestolen
6. Trolltunga
7. Kjenndalsbreen
8. Atlantikstraße
ANREISE
Wenn du, wie wir, aus Österreich, oder dem Süden Deutschlands kommst, hast du erst einmal eine lange Anreise vor dir. Wir haben uns dazu entschlossen, die Route über Tschechien und Deutschland zu nehmen und dann weiter mit der Fähre nach Trelleborg (Schweden) zu fahren. Man könnte auch die Route über Dänemark und die Öresundbrücke nehmen. Für uns war jedoch die Fähre eine zeitsparende und auch kostengünstige Option.
Es lohnt sich übrigens die Fähre je nach Reisezeit ein paar Monate im voraus zu buchen und dazu die norwegische bzw. schwedische domain (.no bzw. .se) zu verwenden, dadurch lässt sich meist sparen. Außerdem lohnt es sich, sich mit dem Mautsystem auseinander zusetzen, sofern man länger im Land unterwegs ist und vor allem auch Inlandsfähren nutzt!
BERLIN CALLING: UNSERE REISE BEGINNT
Nur eine Woche nach Fertigstellung unseres Defenders und nachdem wir uns gerade erst an das völlig neue Fahrgefühl gewöhnt hatten, war es endlich soweit – unsere Reise konnte beginnen!
Um 03:15 Uhr klingelte der Wecker und wir standen mit gemischten Gefühlen, aber voller Vorfreude auf. Wir packten die letzte Tasche ein und machten uns auf den Weg von Wien nach Berlin. Allerdings mit einem Umweg über Ungarn, um einen letzten Werkstattcheck durchzuführen. Unterwegs lernten wir erstmals eine Community kennen, von der wir gar nicht wussten, dass es sie gibt. Andere Defenderfahrer grüßten uns bereits aus weiter Entfernung durch Lichthupe und begeistertem Winken. Wir waren plötzlich teil davon und freuten uns jedes mal darüber. Nach rund 800 Kilometern kamen wir am Abend erschöpft aber happy bei unseren Freunden in Berlin an. Als wir aus dem Auto stiegen, spürten wir zum ersten Mal, dass die grundsätzlich bequemen Sportsitze für so weite Strecken nicht die beste Wahl waren. Immerhin sind sie schön, das muss wohl fürs erste reichen...
MIT DER FÄHRE NACH SCHWEDEN
Am nächsten Morgen wurde die Aufregung größer. Kommende Nacht würden wir erstmals unter freiem Himmel in Schweden verbringen.
Nachdem wir die verschiedenen Routen und Preise der Fährverbindungen verglichen hatten, entschieden wir uns für die Verbindung Rostock - Trelleborg. Auf der Fähre angekommen, waren wir froh nicht wieder den ganzen Tag in den Sportsitzen verbringen zu müssen, da uns noch der Vortag in den Knochen – oder besser, im Rücken hing. Nach einer ca. sechsstündigen, sehr angenehmen Fährfahrt erreichten wir gegen 21:00 Uhr Schweden. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, wir entschieden uns dennoch raus aus der Stadt zu fahren und ein paar Kilometer zurückzulegen, um die erste Nacht wie geplant in der Natur zu verbringen. Wir hatten uns im Vorfeld bereits ein schönes Plätzchen im Wald in der Park4Night App ausgewählt und wollten es nun auch erreichen.
Obwohl man erwarten würde, dass Schweden routiniert darin ist, Fähren zu be- und entladen, bildete sich dennoch ein kilometerlanger Stau, als wir von der Fähre herunterfuhren. Das führte dazu, dass wir unser Camp erst mitten in der Nacht aufschlagen konnten, was etwas gruselig war. Zum Glück konnten wir unseren Platz dank der LED-Bar auf dem Dach schnell und vollständig beleuchten, so dass wir alles im Handumdrehen aufbauen konnten.
P.s man glaubt gar nicht wie laut es nachts im Wald eigentlich ist.
Nach einer kurzen Nacht wurden wir von der Sonne geweckt. Der Programmpunkt des Tages war klar, endlich Norwegens Grenze zu passieren. Doch zuerst frühstückten wir und staunten nicht schlecht an was für einem schönen Ort wir unsere erste Nacht verbracht hatten. Wir stellten auch schnell fest, dass wir gar nicht so alleine waren wie wir nachts noch angenommen hatten. Unweit von uns standen ein paar weitere Camper direkt am Wasser und einige Wanderer waren schon früh auf den Beinen und passierten unser Camp
Gestärkt vom Frühstück und nach ein paar weiteren Stunden Fahrt überquerten wir Norwegens Grenze. Wir nahmen die Fähre von Moss nach Horten, um nicht weiter über die E6 über Oslo fahren zu müssen. Die kurzen Fährverbindungen innerhalb des Landes sind generell sehr zu empfehlen. Die Wartezeiten sind kurz und auch das das Auf- und Abfahren dauert hier nur wenige Minuten. So kann man sich oft lange, kurvenreiche Straßen ersparen.
Verdens Ende
"das Ende der Welt" - oder auch die Südspitze der Insel Tjome, war unser erstes Ziel innerhalb Norwegens. Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf das Meer und die Schären. Ein kleiner Fischerhafen vervollständigt die Idylle am Fuße des bekannten Steinhäuschens.
Zu dem charakteristischen Wippfeuer muss man nur wenige Meter zu Fuß gehen. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe ein großer kostenpflichtiger Parkplatz mit Sanitäranlagen (übernachten verboten). Von hier starten zahlreiche Wanderwege und auch für Badegäste wird einiges geboten.
Wir fuhren dennoch weiter, da wir noch ein weiters Ziel hatten. Vorbei an wunderschönen Landschaften führte uns der Weg zu dem "Jettegrytenepå Sild" - ein bizarrer komplett runder Naturpool, der als schwarzes Loch ewig tief zu sein scheint. Ein etwa 30 minütiger Wanderweg führt über nasse Wurzeln und rutschige Felsen dorthin. Es lohnt sich daher trotz der kurzen Strecke vernünftiges Schuhwerk zu tragen!
Für die Nacht fanden wir einen wunderschönen Spot unmittelbar neben der Straße, aber perfekt geschützt durch die Bäume, direkt an einem Meeresarm. Übrigens lohnt es sich immer zu überprüfen, ob es sich um einen Süßwassersee (Mückenalarm), oder um einen Meeresarm handelt, um nicht von Mücken zerstochen zu werden.
Da genug Feuerholz zu finden war, durfte in der Dämmerung ein kleines Lagerfeuer nicht fehlen.
Südkap – Lindesnes Leuchtturm
Wieder unterwegs, erreichten wir den malerischen Ort "Brekkesto", da es schon Ende August war, waren die kleinen Läden bereits geschlossen und es wirkte alles recht ausgestorben, aber idyllisch. Wir schlenderten den Bootssteg entlang und genossen die Atmosphäre, bevor es weiterging zum Südkap Norwegens – dem Lindesnes Leuchtturm.
Das erste Leuchtfeuer wurde hier schon 1656 gezündet, damit ist er der älteste Leuchtturm Norwegens und das ganze Gelände ist ein Museum, allerdings mit saftigen Eintrittspreisen. Der groß angelegte Parkplatz lädt auch zum Picknicken ein und am Gelände gibt es ein Café und diverse Austellungen.
Unsere Tage vergehen wie im Flug, jeden Tag Zelt auf-und abbauen kostet sehr viel Zeit und die Fahrten durch die Schärenlandschaften sind meist so eng, kurvig und steil, dass wir viel länger brauchen als angegeben, dafür ist es aber unglaublich schön und vielfältig... und natürlich brauchen wir auch so lange weil wir ständig zum fotografieren stehen bleiben.
Brufjell Potholes Flekkefjord
Die erste „Wanderung" stand an. Der Weg führte uns zu den "Brufjell Potholes“ am Flekkefjord – Höhlenauswaschungen aus der Eiszeit. Es gibt verschiedene Routen um zu den Potholes zu gelangen, man braucht je nach Kondition 1- 2 Stunden. Dabei gibt es sehr steile Passagen und der letzte Abschnitt ist nur durch eine ausgedehnte Kletterpassage zu erreichen - die uns aber am meisten spaß machte, aber ggf. nicht für jeden geeignet ist.
Bei den Höhlen angekommen, zog am Horizont eine Gewitterfront auf, die uns dazu veranlasste auch schon wieder zügig den Rückweg anzutreten. Als absolute Wander-Neulinge wollten wir nicht direkt noch in ein Unwetter geraten (man könnte auch sagen, wir sind einfach wasserscheu).
Wir sollten Glück haben, zum regnen kam es nicht!
Vorbei an den Helleren Häuschen - in den Fels gebaute Holz-Häuschen aus vergangenen Tagen, fanden wir einen sehr schön gelegenen Campingplatz am Fuße des Frafjord. So spät in der Saison, waren wir einer der wenigen Gäste und konnten den Blick auf den Fjord und die Abendstimmung genießen.
Am nächsten Tag stand nicht viel auf dem Programm, außer von A nach B zu fahren. Obwohl die Strecke normalerweise weniger als zwei Stunden gedauert hätte, verbrachten wir fast fünf Stunden unterwegs. die Landschaft war so malerisch, hinter jeder Kurve offenbarte sich eine neue spektakuläre Aussicht und wir waren versucht, alle 10 Meter anzuhalten. Wir starteten ein erstes Mal die Drohne, um die Schönheit der Natur festzuhalten. Am späten Nachmittag erreichten wir dann den Campingplatz des Kjerag – unser Ausgangspunkt für die Wanderung des nächsten Tages.
In dieser Gegend gibt es nicht viele Möglichkeiten zum wildcampen und da wir mit Zelt unterwegs waren, verbrachten wir die Nächte rund um größere Wanderungen am Campingplatz, um uns Zeit und Aufwand zu sparen.
Kjeragbolten
Um den Massenandrang auf den bekanntesten Wanderrouten des Landes zu vermeiden, blieb uns nichts anderes übrig, als an diesem Tag um 05:15 Uhr das warme Bett zu verlassen. Der ganze Campingplatz lag noch im dunkeln und es tat uns etwas leid, den Defender zu starten. Auf dem Parkplatz des Kjerag angekommen, grinste uns der Parkwächter entgegen und bestaunte unsere morgendliche Motivation.
Der Weg ist grundsätzlich gut präpariert, aber er führt auf eine Länge von ca. 6km. (einfache Strecke) über drei Bergkämme und 800 Höhenmeter, was konditionsmäßig nicht zu unterschätzen ist.
Hin und Rückweg sind mit 6-10 Std. angegeben, man sollte darauf achten, nicht in die Dunkelheit oder in den Regen zu geraten, da gerade das letzte Stück des Abstieges recht steil, an Ketten über den Felsen entlang führt. Kein angenehmer letzter Abstieg, ganz abgesehen vom Aufstieg!
Nach knapp drei stunden und diversen Infragestellungen unseres daseins, Lukas, der hin und hergerissen war, zwischen aufblühendem Fotografenherz und Fluchanwandlungen über den Weg, erreichten wir die Spitze des Kjerags und somit den Kjeragbolten. Wir staunten nicht schlecht als sich die 1 Kilometer tiefe Schlucht vor uns auftat mit dem eingeklemmten Felsen on Top. So früh morgens war noch kaum jemand unterwegs und wir konnten die imposante Szenerie in Ruhe auf uns wirken lassen. Der beschwerliche Weg ist den einmaligen Blick allemal wert - er verschlägt einem regelrecht die Sprache!
Ich wollte unbedingt auf den Felsen, schaffte es aber nur krabbelnd und sitzend. Ein flüchtiger Blick nach unten ließ mir da bereits regelrecht das Blut in den Adern gefrieren und ich war heilfroh als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Lukas war der Meinung, dass er nicht jeden Blödsinn mitmachen muss und ersparte sich den Schritt auf den Felsen.
Ehrlich gesagt ist es tatsächlich nicht ungefährlich, da es keinerlei Sicherheitsvorkehrungen gibt und man leicht den Kilometer in die Tiefe stürzen kann. Das passiert tatsächlich auch hin und wieder. Windböen, ein nasser Fels, oder ein falscher Tritt kann erhebliche Folgen haben, nichts desto trotz gibt es auch zahlreise Wagemutige, die auf dem Fels stehen und hüpfen - nichts für mich.
Preikestolen
Das nächste große Ziel auf unserer Reise, war die Wanderung auf den Preikestolen - die Felskanzel über dem Lysefjord. Erneut verließen wir den Campingplatz um 5:30 Uhr in Richtung Parkplatz. Dann der Schock. Als wir aus dem Auto stiegen, hörten wir, wie Diesel literweise aus dem Tank plätscherte. Erst jetzt bemerkten wir, dass wir eine Dieselspur bis zum Parkplatz gezogen hatten. Es stellt sich heraus, dass sich der halbe Inhalt des Tanks nun auf der Straße befand. Wir verständigten diverse Personen und es blieb uns nichts anderes übrig als auf den Abschlepper zu warten. Nachdem wir den Rest des Tages in der Werkstatt verbracht haben, waren wir mit einem Provisorium zwischen Tank und Dieselpumpe, die sich gelöst hatte, wieder auf der Straße. Keiner konnte uns sagen, wie lange wir damit weiterfahren können. Wir entschieden wir uns auf gut Glück weiterzufahren und zu hoffen, dass das Tankkonstrukt halten wird.
Am nächsten Morgen folgte also ein neuer Versuch, die Wanderung zu bewältigen. Bereits um 04:30 Uhr standen wir auf und machten uns auf den Weg. Man glaubt gar nicht wie viele Menschen um diese Uhrzeit bereits auf den Beinen sind. Alle mit dem Ziel den Massenansturm zu vermeiden. Mit Stirnlampe begannen wir den Aufstieg. Auf uns wartete ein sehr gut ausgebauter Weg, kein Wunder, die Wanderung gehört auch zu den beliebtesten Bergtouren Norwegens. Dennoch enthält der Weg steile Passagen, man legt auf eine Länge von 4 Km. (einfache Strecke) immerhin ca. 500 Höhenmeter zurück. Nach etwa zwei Stunden erreichten wir die berühmte Felskanzel und bestaunten den Sonnenaufgang. Das Plateau ragt über dem wunderschönen Lysefjord in die Höhe und auch hier sind die Felswände wie abgeschnitten - ein wahres Naturspektakel. Auf dem Rückweg kamen uns dann tatsächlich Scharen von Menschen entgegen und wir waren froh, so früh aufgebrochen zu sein.
Trolltunga
Oder auch die Zunge des Trolls. Vorbei an den Wasserfällen "Lattefossen" führte uns der Weg in die Berge hinauf. Die längste Bergtour dieser Reise stand vor der Tür. Das Ziel war die berühmte Trolltunga. Bei strahlendem Sonnenschein legten wir den Weg, der 10 Km. (einfache Strecke) misst und auf dem man einen Höhenunterschied von ca. 320 Metern überwinden muss, zurück. Jedoch sind diese Höhenmeter fast vollständig innerhalb der ersten Kilometer zu bewältigen. Angekommen bei der Trolltunga waren wir auf einer Höhe von 1180 m. Der Felsvorsprung, welcher 700m über dem Fjord in die Höhe ragt, stellte sich, wie auch erwartet, als reinstes Touristenziel heraus. Nichts desto trotz ist der Blick einmalig, man kann schon von oben erkennen, wie klar und smaragdblau das Wasser des Fjordes ist.
Die Wanderung ist mit 7-10 Stunden angegeben. Es gibt mehrere mögliche Parkplätze, die man als Ausgangspunkt für die Wanderung wählen kann, aber auch einen Shuttel aus dem Ort Odda. Grundsätzlich gibt es 3 Parkplätze: P1 Tyssedal, P2 Skjeggedal und P3 Mågelitopp - alle auf unterschiedlicher Höhe.
Zwischen Odda, P1 Tyssedal und P2 Skjeggedal fahren Shuttlebusse. Auch zum obersten Parkplatz (P3 Mågelitopp) fährt ein Shuttlebus. Es lohnt sich die Parkgebühren und Shuttlebusgebühren vorher zu vergleichen und abzuwägen, immerhin kostet ein Parkplatz am obersten Spot schlappe 800 NOK (inkl. Toll road Gebühren). Hier könnt ihr die aktuellen Preise einsehen.
Der Norden ruft
Es wird nördlicher, dass merken wir allmählich an den nächtlichen Temperaturen. Gestern ging es weiter in die Berge, wo wir an einem Stausee unser Nachtquartier aufschlugen. Nicht weit von uns entfernt, nahmen Kühe ihr Abendbad (haben noch nie badende Kühe gesehen, aber das scheint so ein Ding zu sein). So idyllisch es auch war, kaum war die Sonne weg, wurde es richtig kalt. Wir versuchten noch ein Feuer zu machen, ja tatsächlich mit trockenem Kuhmist als Unterstützung, was aber nur mäßig funktionierte...
Als die Dunkelheit hereinbrach, war der Himmel so klar und voller Sterne, dass man sogar die Milchstraße sehen konnte. Trotz der unschlagbaren Atmosphäre wurde es höchste Zeit unter die wärmende Decke zu flüchten.
Am nächsten morgen fuhren wir weiter, vorbei an zwei Stabkirchen, entlang an verschiedenen Fjorden weiter Richtung Norden.
Stabkirchen in Norwegen sind die ältesten erhaltenen Holzkirchen aus dem Christentum, ihre einmalige Bauweise und Optik sind Argument genug einen Abstecher einzuplanen. Besonders gut hat uns die Borgund Stabkirche gefallen, leider erreichten wir diese gleichzeitig mit einem Reisebus, wodurch wir relativ schnell wieder die Flucht ergriffen.
Kjenndalsbreen
Was als kurzer Zwischenstopp gedacht war, entwickelte sich zu einem Tagesausflug. Wir fuhren durch das wunderschöne Lodal Valley, durch sehr enge Straßen entlang des Sees "Lovatnet", der sich türkisblau von den umgebenden Bergen abhob. An dessen Ende erreichten wir den Gletscher "Kjenndalsbreen" (Klimawandel lässt übrigens grüßen) - eingerahmt zwischen unzähligen Wasserfällen. Es gefiel uns hier so gut, dass wir kaum einen Kilometer fahren konnten, ohne anzuhalten. Was uns immer wieder zum weiterfahren bewegte, waren die freilaufenden Kühe, die, wie Lukas am Vortag zu seinem Schrecken lesen musste, gerne die herumstehenden Autos als Kratzbaum benutzen.
Wir erreichten schließlich unser nördlichstes Ziel für diese Reise, die Atlantikstraße. Die acht Brücken schlängeln sich auf rund 8,3 Km zwischen Inseln, Holmen und Schären durch die Landschaft. Auf den unzähligen Parkmöglichkeiten entlang der Straße, hat man wunderschöne Aussichten und wir fanden sogar einen Platz, um unser Camp aufzuschlagen.
Rückreise
Wie bereits erwähnt, sollte es nördlicher nicht mehr werden. Schließlich schliefen wir bereits mit Mütze und Jacke und das, obwohl wir die letzten Wochen immenses Glück mit dem Wetter hatten.
Aufgrund der Vorhersage für die nächsten Tage, beschlossen wir die Rückreise verfrüht anzutreten, bzw. in den Süden zu flüchten. Von der Atlantikstraße machten wir uns auf Richtung Schweden. Dabei fuhren wir eine wunderschöne Strecke entlang des "Brufossen" Flusses, der sich kilometerlang an der Straße entlang schlängelt. Der Fluss ist so kristall-klar, dass man bis auf den Grund blicken kann.
Die Nacht verbrachten wir kurz hinter der schwedischen Grenze in Strömstad. Wie wir erst in der früh bemerkten, befanden wir uns unmittelbar in einer beliebten Ausfluggegend, wo es die sogenannten Steinkreise, Grabhügel und Steinschiffe gibt. Dies sind riesige Gräberfelder, entstanden in der späten Eisenzeit. Da wir noch genug Zeit hatten, machten wir noch einen kleinen Spaziergang dorthin, bevor wir wieder aufbrachen Richtung Fähre.
Am Abend hieß es Abschied nehmen und zurück nach Rostock. Erschöpft aber glücklich blickten wir auf die letzten Wochen zurück. Wie wir es geschafft hatten drei Wochen keinen Regen zu erwischen ist uns bis heute ein Rätsel, das hat es uns ermöglicht das maximum aus dieser Reise rauszuholen!
Ende im (norwegischen) Gelände.