Südafrika Roadtrip [01]
REISETAGEBUCH
Top Ziele der gesamten Route
- Panorama Route
- Kruger
- St. Lucia
- Addo-Elephant Park
- Garden route
- Stellenbosch
- Kaphalbinsel
- Kapstadt
Anreise – Route
Unsere Reise führte uns entlang der wunderschönen Ostküste Südafrikas, von Johannesburg nach Kapstadt. Aufgrund der günstigeren Flugverbindung sind wir in Johannesburg gestartet. Die gesamte Strecke haben wir mit dem Auto zurückgelegt, anstatt auf Inlandsflüge zurückzugreifen, wie es häufig gemacht wird. Wer aber weniger Zeit zur Verfügung hat, kann (z.B. von Durban) nach Port Elisabeth fliegen, wo die Garden Route beginnt. Das Auto haben wir dann in Kapstadt zurückgegeben und sind von dort heimgeflogen.
Die ersten 390 km im Slow-Mobil
Unser Flug ging am späten Nachmittag von Wien, über Dubai nach Johannesburg, wo wir am nächsten Tag um die Mittagszeit ankamen. Vor uns lagen anschließend noch ca. 390 km Autofahrt zur ersten Unterkunft.
Die Ankunft am Flughafen war etwas chaotisch, wir warteten eine halbe Ewigkeit auf unser Gepäck und gerieten allmählich in stress, da wir seit einer Std. bei der Autovermietung sein sollten. Wir besorgten uns am Flughafen noch eine Sim-Karte (eine der besten Entscheidungen überhaupt) und konnten dann endlich das Auto abholen. Gebucht hatten wir einen Kleinwagen, der einem Polo ähneln sollte, es wurde ein „Haval“. Unser Gepäck war im gesamten Auto verstreut, da es nicht mal ansatzweise in den Kofferraum passte. Die Vermietung gab uns noch ein paar Sicherheitshinweise mit auf den Weg und schon waren wir im Linksverkehr auf der Autobahn. Ein seltsames Gefühl - mit ausgeprägtem Rechtsdrall bahnten wir uns unseren Weg, im untermotorisiertesten Auto das man sich nur vorstellen kann.
Ein Weg voller skurriler Erlebnisse und eine Natur, die gefühlt jeden Kontinent in sich vereint, breitete sich vor uns aus. Anscheinend ist es normal, dass man mit dem Fahrrad, oder zu Fuß die Autobahn überquert, rechts und links ganze Landstriche angezündet werden (um Waldbrände vorzubeugen, bzw. um den Boden fruchtbarer zu machen) und Mitfahrgelegenheiten bei gut 120 km/h hinten auf der Pritsche, stellen auch kein Problem dar. Eine Geschwindigkeit von der wir nur träumen können…
Unser Ziel war es, vor Einbruch der Dunkelheit angekommen zu sein, da wir des Öfteren auf das entsprechende Sicherheitsrisiko aufmerksam gemacht wurden. So sehr wir uns auch bemühten ging diese Rechnung nicht ganz auf, da wir wesentlich länger brauchen als Google Maps es voraus sagte. Aufgrund der Straßenverhältnisse und dem frühen Einbruch der Dunkelheit (afrikanischer Winter) erreichten wir erst nach Sonnenuntergang unsere Unterkunft. Erleichtert und mittlerweile todmüde, von den ganzen Eindrücken, die die Ankunft bereits mit sich brachte, fielen wir ins Bett, dass der Gastgeber uns noch mitteilte, dass in kürze „Load Shedding“ sein wird, interessierte uns da auch nicht mehr. („Load Shedding“ ist das kontrollierte Abschalten des Stroms, was je nach Region mehrmals am Tag für mehrere Stunden stattfindet, um einem unkontrollierten Stromausfall zu vermeiden).
Entlang der Panorama Route
Am Morgen, bevor wir uns auf Entdeckungstour begaben, wollten wir Frühstück beim nächsten Supermarkt holen. Selbstgebastelte Straßenbarrikaden versperrten uns jedoch den Weg - also mussten wir zum Leidwesen von Lukas auf Pancakes verzichten und fuhren direkt zu den Wasserfällen entlang der Panoramaroute, was traumhaft schön war. Am „God´s Window“ hatten wir kein Glück mit der Aussicht, Wolkenfelder verdeckten immer wieder den Blick, aber wir fanden endlich einen kleinen Kiosk, wo es zumindest eine kleine Auswahl zu essen gab.
....Hoffen wir auf mehr essen am Nachmittag.
Am Nachmittag ging es weiter zum Blyde River Canyon, wo wir uns endlich mit Nahrung eindecken konnten. Gestärkt entschieden wir uns eine kleinere Wanderung zu machen. Es gab drei mögliche Rundwanderwege, wir landeten definitiv nicht auf der kürzesten wie geplant ;). Bald stellte sich heraus, dass der Weg teilweise im Fluss verläuft und der restliche Pfad aus klettern bestand. So können angebliche 3 km tatsächlich 1,5 Std. dauern (dachten wir auch nicht). Es war auch gar nicht so einfach die Markierungen für den "Weg" zu finden, da es keinen "Weg" in dem Sinne gab.... irgendwo im Busch machte sich dann noch ein größeres Tier bemerkbar, zu Gesicht bekamen wir es dann aber nicht. Wieder zurück am Auto mussten wir uns jetzt schon beeilen die untergehende Sonne noch am "World's End View Point" einzufangen.
Auf in die Wildnis
Bevor wir am nächsten Tag Richtung Kruger Nationalpark unterwegs waren, fuhren wir noch zu unserem letzten Stop entlang der Panorama Route "Bourke's luck Potholes"
Wir verabschiedeten uns von unserem Gastgeber und machten uns voller Vorfreude auf den Weg ins Private Reserve "Manyeleti" im Greater Kruger National Park. Infos zum Kruger bzw. greater Kruger Nationalpark, den Private Reserves und zu den Eintrittstickets bekommst du hier.
Es waren nur 100 km ins Private Reserve Mayeleti, aber durch die Erfahrungen der letzten Tage rechneten wir bereits mehr Zeit ein. Wir waren noch keine Stunde unterwegs da mündete die "Hauptstraße" in eine nicht asphaltierte Straße, zunächst dachten wir uns nichts weiter, da wir uns bereits an die Straßengegebenheiten gewöhnt hatten (nahmen wir zumindest an). Als wir allerdings realisierten, dass sobald keine asphaltierte Straße mehr in Sicht war und wir irgendwo im nirgendwo waren, wurde uns etwas mulmig, in unserem absolut nicht offroad tauglichen Auto. Wir hatten allerdings keine Wahl mehr umzudrehen, da wir schon zu weit gefahren waren und die Safari am Spätnachmittag auf uns wartete. Wir fanden uns in der Situation wieder, dass es "Straßenstellen" gab mit riesigen Buckeln und Löchern gefüllt mit Wasser, durch die wir unter anderen Umständen wahrscheinlich nicht mal mit dem Defender so ohne weiteres gefahren wären... wir konnten allerdings nicht stehen bleiben oder umdrehen, nur weiterfahren.... Kinder am Straßenrand, die wohl aus nahegelegenen Townships kamen, wiesen uns an wo wir am besten passieren konnten. Auch das half unserem Stress-level nicht wirklich. Im langsamen, aber konstanten Tempo fuhren wir einfach durch und hofften nur, dass das Auto nicht beschließt den Geist aufzugeben (wir hätten es ihm nicht verübeln können). Dem nicht genug, ging es weiter über steile Hügel mit sandigem Boden die es zu erklimmen galt. Wir waren definitiv in keiner Gegend in der offensichtliche Touristen im Mietwagen entlang fuhren, oder fahren sollten.
Die 100 km waren uns eine Lehre NICHT mehr auf Google Maps zu vertrauen, sondern die Navigation von Garmin zu nutzen, die einem die Straßenverhältnisse genauer wiedergibt und vor allem im Norden des Landes absolut sinnvoll ist. Wir waren heilfroh als wir wieder festen Boden unter uns hatten, auch wenn die asphaltierten Straßen in dieser Gegend ebenfalls solche Löcher aufwiesen, dass sie mehr einem Krater ähneln als einem Schlagloch. Diese sind so groß, dass man ihnen kaum ausweichen kann und wir fragten uns, warum in den Berichten, die wir gelesen hatten, geschrieben wurde, dass ein 4x4 überflüssig sei. Wir wären froh drum....
Auch wenn diese Schilderung abschreckend klingen mag, mit der richtigen Vorbereitung, dem entsprechenden Auto und einer Portion Abenteuerlust ist nichts dabei und auch bei uns ist letzten Endes alles gut gegangen.
Endlich hatten wir es ins Camp geschafft und freuten uns auf den Game Drive (=Safari) am Nachmittag. Abgesehen von uns sind nur 5 weitere Personen hier und das Camp befindet sich mitten in der Wildnis. Unser Guide Mike erklärte uns, dass wir bei Dunkelheit nicht alleine das Zelt verlassen sollten, da immer wieder Hyänen, Elefanten oder sogar Löwen durchs Camp ziehen, welches nicht eingezäunt ist.
Frisch gestärkt starteten wir eine ca. 4 stündige Safari auf der wir allerhand Tiere zu Gesicht bekamen, darunter Alligatoren, Löwenbabys, eine Hyäne und Elefanten. Es war bereits dunkel als wir zurückfuhren und unser Guide plötzlich die Meldung bekam ein Tier sei in der Nähe. Er schaltete das Scheinwerferlicht aus und fuhr buchstäblich ins Gestrüpp, als wir mehr oder weniger feststeckten zwischen Sträuchern und Bäumen stieg er aus, um zu sehen was die Reifen blockierte, als er uns selenruhig mitteilte, es sei ein Leopard in der Nähe. Wir wussten in diesem Moment nicht, ob wir uns freuen sollten oder nicht. Jedenfalls hatte der alte Land Rover genug Power, um sich aus der Lage zu befreien, der Leopard blieb (leider?) verschollen. Bei unserer Rückkehr wartete bereits das Abendessen auf uns und anschließend ließen wir den Abend am Lagerfeuer ausklingen. Was für ein aufregender Tag...
Morgen früh um 06:30 Uhr geht's zum nächsten Game Drive. Nach diesem Tag und den unverwechselbaren Tiersichtungen sind wir gespannt was uns morgen erwartet.
Auge in Auge mit einem Elefanten
Um 06:00 Uhr begann unser Tag, nach einer Nacht voll von Tierrufen und Geräuschen, aber auch völliger Stille. In der Morgendämmerung brachen wir zum morgendlichen Game Drive auf, wir sollten so einiges erleben. Man könnte meinen, dass das Highlight des morgens die zwei Geparden waren, die wir sichteten und an die wir sehr nahe heran kamen. Als wir jedoch eine Weile auf einem kleinen Pfad entlangfuhren und gerade 3 Elefantenkühen passierten, kam plötzlich ein Elefantenbulle direkt auf dem Pfad auf uns zu. Mike legte sofort den Rückwärtsgang ein und versuchte dem Tier Platz zu verschaffen. Er sagte uns, dass mit Elefanten, die ein solches Verhalten zeigen (wenn sie unmittelbar auf dem Weg gehen und nach Weibchen Ausschau halten) nicht zu spaßen ist und sie ein Auto wie nichts umwerfen können. Er machte den Motor aus und wir sollten uns ruhig verhalten und nicht bewegen. Der Elefant steuerte geradewegs auf uns zu, bewegte sich neben das Auto, hielt inne und drehte sich zum Wagen, als würde er überlegen was er jetzt mit uns tun sollte, er war gerade einmal noch einen Meter von uns entfernt und blickte uns direkt an. Im Auto war es mucksmäuschenstill und keiner bewegte sich mehr, nur das Klicken der Kameras war zu hören. Als er schließlich abdrehte und davon marschierte konnten wir kaum glauben, was wir da gerade erlebt hatten. Es war bis Dato definitiv das intensivste und beeindruckenste was wir zu Gesicht bekommen hatten.
Zurück im Camp, machten wir uns kurz darauf bereits auf ins nächste Camp, ebenfalls im Manyeleti Reservat. Dort wollten wir noch eine weitere Nacht verbringen und die Game Drives mitmachen. Das Buffelshoek Tented Camp ist sehr schön gelegen, mit weitem Blick über die Steppe. Beim Game Drive am Nachmittag fanden wir uns in einer größeren Elefantenherde mit einigen Jungtieren wieder, denen wir beim Spielen zusehen konnten.
Einmal quer durch den Kruger
Wir brachen noch einmal um 06:00 auf, zu unserem letzten Game Drive - diesmal waren wir sogar komplett alleine unterwegs und konnten gezielt nach Tieren Ausschau halten, die wir noch nicht gesehen hatte. Wir freuten uns riesig als wir auf eine kleine Gruppe Löwen trafen, es war unfassbar wie nah wir den Tieren wieder mal kamen, sie waren völlig unbeeindruckt von uns und posierten vor der Kamera.
Für den restlichen Tag hatten wir noch ein straffes Programm vor uns, wir wollten rund 150 km, auf eigene Faust durch den Kruger zurücklegen.
Wir brachen direkt nach dem Frühstück und dem Game Drive am Morgen auf und machten uns auf den Weg. Amüsanter Weise waren die Straßen im Kruger um Welten besser als überall sonst... Wir beschlossen auf der Hauptstraße im Park zu bleiben, anstatt kleinere Straßen zu nehmen, da um 17:30 Uhr das Gate schließt und uns die Zeit davonlief.
Wir hatten wenige Erwartungen an diese Fahrt, da wir schließlich nur auf der "Hauptstraße" fuhren und genossen einfach die Natur. Es dauerte jedoch nicht lange und wir bekamen die ersten Tiere zu Gesicht. Eine riesige Elefantenherde zog direkt vor uns über die Straße (sie blieben an diesem Tag nicht die einzige Herde), eine Hyäne sonnte und wärmte sich auf der Straße, und Giraffen, Zebras, oder Hippos waren an den Wasserlöchern zu finden. Tiere überall wo man hinsah und so hielten wir ständig an. Was jedoch den Vogel abschoss war, dass wir 2x (!!!) einen Leoparden im Baum sichteten der kurz nachdem wir ihn sahen, sich streckte und langsam vom Baum kletterte. Beide Male in Distanzen die kaum erwähnenswert sind. Unglaublich, damit hatten wir nun wirklich nicht mehr gerechnet, schließlich sind Leoparden extrem schwer zu sichten und es ist uns auf keinem Game Drive gelungen, einen vor die Linse zu bekommen.
Die letzten drei Tage waren so voller Eindrücke und Erlebnisse, dass es uns vorkam wie eine ganze Woche.
On the road
Wir übernachteten in Komatipoort, am südlichen Ausgang vom Kruger und ließen den Park hinter uns. Wir brachen schon am frühen Morgen auf und legten rund 700 km zurück. Aus bürokratischen Gründen (Leihauto) wollten wir nicht durch das Swasiland fahren und nahmen den Umweg in kauf, um an die Küste nach St. Lucia zu gelangen. Dabei fuhren wir durch wunderschöne Landschaften, riesige Plantagen, Wälder, Berge und Steppen, auf immerhin halbwegs passablen Straßen und hatten auch direkt die erste Polizeikontrolle (hier ist grundsätzlich eine hohe Polizeipräsenz auf den Autobahnen, man muss nur darauf achten, dass sie nicht korrupt sind).
Wir haben uns schon recht gut auf den südafrikanischen Straßenverkehr eingestellt und sind schon an die halsbrecherischen Überholmanöver und Sitten gewöhnt, auch wenn wir immer wieder erstaunt sind wie gut dieses regellose System eigentlich funktioniert. Grundsätzlich sind die Südafrikaner ein sehr freundliches Volk hinter dem Steuer (im Vergleich zu Deutschland/Österreich ;)) Es gibt hier öfters doppelspurige Kreuzungen an denen keine Verkehrszeichen stehen und die Ampeln nur selten funktionieren, aber es trotzdem zu keinem Stau führt, da die Menschen es gewohnt sind, sich durch Blickkontakt zu verständigen. Grundsätzlich gilt das Gesetz, wer die Kreuzung zuerst erreicht, fährt zuerst.
St. Lucia and the Hippos
Die letzten zwei Tage haben wir in St. Lucia an der Küste verbracht. Das Klima ist hier sehr mild und angenehm. Da die letzte Woche doch anstrengend und intensiv war, ließen wir hier ein wenig die Seele baumeln. Gestern kundschafteten wir bereits den Strand aus, der uns wahnsinnig gut gefällt und an dem wir den heutigen Tag verbracht haben. Ewige Sanddünen, kaum Menschen -einfach traumhaft.
Wir besuchten den Isimangaliso Wetland Park, der für seine Vielfalt an Hippos bekannt ist. Zu Mittag wollten wir, an dem, auf der Karte eingezeichneten Shop/Restaurant, etwas zu essen holen, wie jedoch schon so häufig auf dieser Reise, war geschlossen. Bei dem kleinen Tante Emmaladen nebenan, der 3 qm nicht überschritt, hieß es wiedermal "sorry we're out of stock". Es brachen also wieder schwierige Stunden für mich an und ich wollte mich schon, auf der bevorstehenden Tour, den Hippos zum Fraß vorwerfen um mein Hungerleiden zu beenden, als wir GOTT SEI DANK auf dem Weg noch einen funktionierenden, offenen Supermarkt fanden!!
Auf der Hippo-Tour erfuhren wir viel über das Naturschutzgebiet und die Tiere und wurden noch einmal daran erinnert, Nachts in dem Ort gut aufzupassen, da die Hippos nachts an Land gehen um zu grasen. D.h. sie marschieren auch gerne durch den Ort! Für uns bedeutet dies noch einmal mehr, jede noch so kurze Strecke mit dem Auto zurückzulegen, was aber okay ist.
Um 21:00 Uhr, war dann wiedermal der Strom weg, es ist unvorstellbar, was die Regierung hier mit den Menschen macht und wie sie sich selbst damit schaden. Uns wurde erzählt, dass es vor 2-3 Jahren damit begann, dass 1x pro Tag der Strom für 2 Std. gekappt wurde. Mittlerweile findet dies, wie bereits erwähnt oft 3x täglich statt! Grund dafür ist, dass so viel Kohle ins Ausland verkauft wird, dass es für das eigene Land von vorne bis hinten nicht mehr reicht.
Eigentlich hätten wir zum heutigen Strandtag nicht mehr viel zu erzählen gehabt, hätten sich hier nicht sehr skurrile Szenen abgespielt.... aufmerksam wurden wir, als ein paar Afrikaner sehr laut anfingen zu reden. Wie sich herausstellte spielte sich vor uns scheinbar ein Art Exorzismus ab???!! Zwei Priester hielten eine Frau fest, überschütteten sie mit Meerwasser (und Sand) und klopften ihr heftig auf den Rücken wobei sie sehr energisch Gebete runter brabbelten und ein Kreuz in die Luft hielten. Die Frau wehrte sich nicht und ließ die Prozedur über sichergehen, eine weitere Frau leistete ihr Beistand. Als sich die Szene auflöste und die kleine Gruppe erschöpft verschwand, dachten wir, dass es nicht mehrschräger geht, bis die nächste größere Gruppe kam. Lukas sagte mir, sie hätten ein Huhn dabei. Ich traute meinen Augen nicht, zwei Hühner..... die im Meer gebadet wurden und dann zum Platz zurückgetragen wurden. Alle Zartbeseiteten: jetzt ist der Zeitpunkt nichtmehr weiter zu lesen….)
Die nächsten Minuten hüpften die Hühner noch im Sand herum als zwei aus der Gruppe wieder ein Priestergewand anzogen und kurze Zeit später fehlte den Hühnern der Kopf.... und sie wurden zum Ausbluten über eine Wanne gehalten. Es folgte eine weitere Prozedur aus Gebeten und seltsamen Riten, die wir aber nicht mehr weiter verfolgten, da uns das Frühstück bereits nach oben wanderte und der aufkommende Wind uns zum Gehen bewegte. Aus dem Augenwinkel sahen wir noch die Federn fliegen... Genug schräge Vorkommnisse für einen Tag, den Nachmittag verbrachten wir bei Massage und einem sehr guten Abendessen im Restaurant (ENDLICH).
Die ersten zwei Wochen unserer Reise liegen nun hinter uns. Der Norden des Landes war für uns zwar ein kleiner Kulturschock, an Schönheit und Erlebnissen aber kaum zu übertreffen. Die Natur und Tierwelt hat uns in ihren Bann gezogen und hat diese zwei Wochen zu etwas ganz besonderen gemacht. Im nächsten Beitrag geht es um den zweiten Teil der Reise, vom Beginn der Garden Route bis nach Kapstadt.